Neuauflage der Hackdays Rhein-Neckar als digitales Event

Collage des Pepperl+Fuchs Hackdays Rhein-Neckar Team 2021

Bei den Hackdays Rhein-Neckar 2021 stellten sich Ende Februar viele Technikbegeisterte den digitalen Aufgaben, sogenannte Challenges, die von acht Großunternehmen aus der Region, darunter auch Pepperl+Fuchs, gestellt wurden. Entwickler Jonas vom Pepperl+Fuchs-Start-up Neoception erklärt, wie der Hackathon als digitales Format ablief.

Hallo, Jonas. Was kann man sich unter den Hackdays Rhein-Neckar genau vorstellen?
Jonas: Die Hackdays Rhein-Neckar sind ein Software-Entwicklungswettbewerb, bei dem Technikbegeisterte aus aller Welt zusammenkommen, um innerhalb von 72 Stunden eine Lösung für eine der Challenges zu entwickeln, die von Unternehmen aus der Region gestellten werden. Dabei treten die Teilnehmer*innen in verschiedene Teams gegeneinander an. Grundsätzlich können sich für den Contest alle bewerben, die sich für IoT-, Digitalisierungs- und Technik interessieren. Nach unserem Erfolg von 2019 wollten wir im vergangenen Jahr wieder an den Hackdays teilnehmen, die aber leider aufgrund der Coronapandemie ausfielen. Umso glücklicher waren wir, dass die Hackdays dieses Jahr – diesmal als digitales Event – wieder stattfinden konnten. Die Hackdays sind eine tolle Möglichkeit, sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren und neue Talente zu entdecken. Gleichzeitig vernetzen wir uns über die Hackdays mit anderen Unternehmen aus der Metropolregion Rhein-Neckar.

Speeddating auf den Hackdays Rhein-Neckar

Und wie hat das Ganze als digitales Event funktioniert?
Jonas: Die Atmosphäre vor Ort kann online natürlich nicht eins zu eins ersetzt werden. Im Vergleich zum vorletzten Jahr konnte man die Teams nicht einfach persönlich treffen, zusammen Kaffee trinken oder den Teilnehmenden beim „Hacken“ über die Schulter schauen. Das Ganze wurde aber so gut wie möglich kompensiert. Zum gegenseitigen Kennenlernen gab es zum Auftakt des digitalen Hackathons für alle Beteiligten ein Get-Together per Webcam.

Damit auch das Networking während der Veranstaltung nicht zu kurz kam, wurde vom Veranstalter The Hackathon Company zusätzlich ein neues Speeddating-Format eingeführt. Die Teilnehmenden konnten mit Vertreter*innen der sie interessierenden Firmen halbstündige Online-Gesprächstermine vereinbaren, um mehr über das jeweilige Unternehmen und die dortigen Karrieremöglichkeiten zu erfahren. Für den Kontakt zu unseren Teams sorgten zudem verschiedene digitale Kommunikationstools, über die wir während der dreitägigen Veranstaltung im ständigen Austausch standen. Die digitale Variante des Events bot auch Vorteile, insbesondere für die internationalen Teilnehmer*innen, die nicht extra anreisen mussten.

Improvisation zu Hause: Aus einem Kleiderständer und einem Laufband baute Jonas eine Fertigungsstraße.
Improvisation zu Hause: Aus einem Kleiderständer und einem Laufband baute Jonas eine Fertigungsstraße.

EIN HOMETRAINER WURDE ZUM FÖRDERBAND UMFUNKTIONIERT

Wie war das Team aufgestellt, das sich der Challenge von Pepperl+Fuchs/ Neoception stellte?
Jonas: Im Team Pepperl+Fuchs / Neoception waren insgesamt 30 Personen, die wir zur Bearbeitung verschiedener Aufgaben in 5-er-Gruppen aufteilten. Neben Informatiker*innen und Entwickler*innen gehörten auch Studierende verschiedener Fachrichtungen sowie Technikinteressierte mit verschiedenen beruflichen Hintergründen zu unseren Teammitgliedern.

Worin bestand die Aufgabe von Neoception?
Jonas: Es ging in unserem digitalen Projekt darum, eine intelligente Lösung zu finden, um in Unternehmen den Materialfluss innerhalb eines Fertigungsprozesses zu überwachen. Der automatische Transport von Kisten und Trägern erfolgt oft über Förderbänder, die die Waren an ihren Bestimmungsort führen. Um die Transparenz und Effizienz in diesem Prozess zu erhöhen, suchten wir mithilfe des 2-D-Laserscanners R2000 von Pepperl+Fuchs nach einer LiDAR-gesteuerten Lösung zur autonomen Überwachung solcher Bänder. Das Überwachungssystem sollte dabei zu jedem Zeitpunkt einen Überblick darüber geben, wie viele und welche Art von Kisten auf einem bestimmten Band transportiert werden, und auf fehlerhafte Kisten aufmerksam machen.

Um den logistischen Prozess auf dem Förderband für das Projekt nachzustellen, nutzten wir einen Hometrainer, den wir kontinuierlich mit Kisten beladen haben. Die auf dem „Förderband“ transportierten Kisten wurden dann von einem 2-D-LiDAR-Sensor R2000 von Pepperl+Fuchs gescannt. Um ganz individuelle Lösungen entwickeln zu können, stellten wir zeitgleich unserem Team diese Rohdaten per Livestream zur Verfügung.

Kreative Umsetzung: Um den logistischen Prozess nachzustellen, wurde das „Förderband“ mit Kisten beladen und von einem 2-D-LiDAR-Sensor R2000 von Pepperl+Fuchs gescannt.
Kreative Umsetzung: Um den logistischen Prozess nachzustellen, wurde das „Förderband“ mit Kisten beladen und von einem 2-D-LiDAR-Sensor R2000 von Pepperl+Fuchs gescannt.

Ein besseres feedback konnten sich jonas und sein team nicht wünschen

Wurden eure Erwartungen an das Event erfüllt?
Jonas: Wir sind total zufrieden. Es wurden wirklich tolle und kreative Lösungen von den Teilnehmenden entwickelt. Eines unserer Teams durfte sich sogar über den Publikumspreis freuen. Es hatte sein Ergebnis besonders lebendig und kreativ aufbereitet und präsentiert. Am Ende waren sich unsere Teammitglieder einig, dass sie jede Menge gelernt hatten und es ihnen Spaß gemacht hatte, sich in neue Sachverhalte hineinzudenken. Ein besseres Feedback kann man sich gar nicht wünschen, denn eine solche Veranstaltung lebt ja davon, dass alle ihr Wissen teilen und Neues lernen.

Zum Schluss noch eine Frage zu Dir: Wie bist du zum Start-up Neoception gekommen und was sind Deine Aufgaben dort?
Jonas: Ich bin schon lange in der Pepperl+Fuchs-Welt unterwegs. 2014 habe ich als Dualer Student gestartet. Nachdem ich meine Bachelorarbeit bei Neoception geschrieben hatte, habe ich meinen Master in Informatik gemacht. Damals habe ich als Werkstudent bei Neoception gearbeitet und bin dann anschließend als Software-Entwickler eingestiegen. Es ist das breite Aufgabenfeld, was meine Arbeit so spannend und abwechslungsreich macht.

Jonas

Jonas
Software Entwickler
Bei Pepperl+Fuchs / Neoception seit:
Juli 2014 / September 2019
Was ihm besonders wichtig ist: Freunde, Musik und gutes Essen
Worauf er nicht verzichten könnte: Kaffee, Wein und Reisen
Lieblingsserie: Dark