Heute, am 11. Februar, feiern wir den internationalen Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft – ein Tag, der auf die Bedeutung von Chancengleichheit und Vielfalt aufmerksam macht. Wir möchten diesen Tag nutzen, um einige unserer Kolleginnen zu würdigen, die mit ihrer Arbeit und Leidenschaft zur Wissenschaft beitragen. In kurzen Steckbriefen erzählen sie, was sie an der Wissenschaft fasziniert, welche Entwicklungen sie sehen und welche Tipps sie jungen Wissenschaftlerinnen mit auf den Weg geben. Wir beginnen heute mit dem ersten Teil, in dem wir die inspirierenden Geschichten teilen – bleibt gespannt auf Teil 2!
Jessica, Technical Support Supervisor bei Pepperl+Fuchs in Mexiko
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- Fachgebiet: Industrial Automation
- Wie bist du zur Wissenschaft gekommen?
Ich erinnere mich, dass ich als Studentin die Idee hatte, mich dem pädagogischen Bereich zu widmen. Zu dem Zeitpunkt kannte ich nur die Sozialwissenschaften. Erst als mir ein Freund erzählte, dass er „Industrial Automation“ studiert und mich motivierte, die Gegend und die Schule, an der er studierte, kennenzulernen, begann ich, mich für den Bereich zu interessieren.
- Was hilft dir, motiviert und selbstbewusst zu bleiben (in einem Bereich, der von Männern dominiert wird)?
Ich muss zugeben, dass es anfangs schwierig war, eine Frau zu sein, die nichts von technischem Bereich verstand und sich irgendwie mit dem sexistischen Denken von Kollegen und Lehrern auseinandersetzen musste. Ich habe aber auch das Glück, aus einer Familie zu kommen, in der Frauen schon immer sehr fleißig waren und die jede Art von Aktivität ausüben, unabhängig davon, ob es sich um eine „Männer“- oder „Frauen“-Rolle handelt. Als ich zum Beispiel mit meinem Studium begann, musste ich mich auf das Wesentliche konzentrieren, um das tun zu können, was ich idealisierte, und schließlich wurde ich von der Studentin mit den meisten Fragen zur Leiterin eines abschließenden technischen Projekts. Auf der anderen Seite war ich auch von vielen Männern umgeben, die mich unterstützt und auf meine Fähigkeiten vertraut haben, wie mein Mann, mein Bruder, meine Freunde und meine Kollegen. Obwohl der Weg nicht einfach war, kann ich mit Stolz sagen, dass ich bei der Arbeit immer mit Fachkompetenz und Professionalität auftrete. Ich denke, das „Geheimnis“ besteht darin, mit Leidenschaft und Hingabe das zu tun, was einem wirklich Spaß macht. Niemand ist perfekt, aber wir können sehr gut sein in dem, was wir tun, wenn wir uns anstrengen. - Wie gehst du mit Vorurteilen in deinem Arbeitsumfeld um?
Ich denke daran, dass es immer Leute geben wird, die Stereotypen über technische Rollen haben, und manchmal denken diese Leute, dass du etwas nicht tun kannst, weil ihr Verstand es einfach nicht glaubt. Aber das Lustige ist, dass sie, wenn du ihnen das Gegenteil beweist, dich als „Superfrau“ sehen, die das tun kann, was „Frauen nicht können“- was auch nicht gut ist. Also vermeide ich es, auf diese Art von Situationen zu achten, und konzentriere mich lieber auf das, was ich für mein Leben will. Und falls ich mich einer Situation stellen muss, bleibt mir nichts anderes übrig, als intelligent „meine Stimme zu erheben“, ohne meine Werte und meine Erziehung zu vergessen. - Welche positiven Entwicklungen siehst du aktuell für Frauen in der Wissenschaft?
Ich denke, dass sich die Gesellschaft mit vielen Veränderungen weiterentwickelt. Es gibt immer mehr Möglichkeiten für Frauen, und ebenso gibt es immer mehr Frauen, die sich für die Wissenschaft interessieren. Aus meiner Sicht denke ich, dass es für jeden normal werden wird, auf seine Ziele hinarbeiten zu können. Ich denke nicht gerne an einen „Krieg“ zwischen Männern und Frauen, wir sind einfach Menschen mit unterschiedlichen Interessen und Denkweisen, aber wir können uns darauf einigen, in Harmonie zusammenzuleben.
Germaine, R&D Norm Expertin bei Pepperl+Fuchs in Deutschland
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- Fachgebiet: Studium der Mechatronik an der DHBW Mannheim
- Was hat dich zur Wissenschaft gebracht?
Ich liebe es zu wissen und zu verstehen, wie Dinge funktionieren. Schon als Kind liebte ich es, Dinge zu bauen und daran herumzubasteln. Ich habe meinem Vater immer geholfen, kaputte Geräte im Haus zu reparieren. Dies weckte meine Neugierde darauf, wie Technologie funktioniert. Und genau das hat mich dann zum Ingenieurwesen geführt. - Welchen Tipp würdest du jungen Frauen geben, die in die Wissenschaft wollen?
Folge deiner Leidenschaft und behalte das Endziel im Auge. Lass dich nicht ablenken.
- Wie gehst du mit Vorurteilen in deinem Arbeitsumfeld um?
Ich habe in meiner Abteilung bzw. generell bei Pepperl+Fuchs bisher keinerlei Vorurteile verspürt. Selbst in meiner vorherigen Abteilung, in welcher 90% meines Teams männlich waren, habe ich mich in keiner Weise isoliert oder ausgeschlossen gefühlt. - Welche positiven Entwicklungen siehst du aktuell für Frauen in der Wissenschaft?
Es gibt weniger Unterschiede zwischen den Geschlechtern und alles basiert auf der Leistung.
Sital, Test Engineer bei Pepperl+Fuchs in den USA
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- Fachgebiet: Prüfung von PA- und FA-Produkten, Produktionsunterstützung
- Welchen Tipp würdest du jungen Frauen geben, die in die Wissenschaft wollen?
Es ist ein Bereich voller unglaublicher neuer und herausfordernder Möglichkeiten. Frauen können einzigartige Beiträge leisten, indem sie ihre eigenen Perspektiven und Erfahrungen einbringen, um Technologie auf innovative Weise zu entwickeln und zu verbessern. Die Wissenschaft bietet die Chance, Dinge zu schaffen, die wirklich einen Unterschied machen, und Frauen sollten die Chance nutzen, ein Teil davon zu sein.
- Was hilft dir, motiviert und selbstbewusst zu bleiben (in einem Bereich, der von Männern dominiert wird)?
Meine echte Liebe zur Problemlösung. Ich finde diese Erfüllung darin, komplexe Herausforderungen anzugehen und an Lösungen zu arbeiten. Wann immer ich anfange an mir selbst zu zweifeln, erinnere ich mich an meine Fähigkeiten und daran, wie ich im Laufe der Zeit immer weiter gewachsen bin und mich verbessert habe. Es ist auch wichtig, Selbstvertrauen zu entwickeln, Meinungen und Ideen zu äußern, auch wenn sie von der Mehrheit abweichen. Ich habe gelernt, nie Angst davor zu haben, meinen Standpunkt zu vertreten, unabhängig davon, ob andere anfangs mit mir übereinstimmen oder nicht. - Wie hast du gelernt, dich in einem oft männerdominierten Umfeld zu behaupten?
Daran musste ich im Laufe der Zeit bewusst arbeiten. Ich habe mir vorgenommen, meine Perspektive konsequent zu vertreten, egal ob es anderen gefallen würde oder nicht. Ich habe nie aufgegeben, auch wenn meine Ideen in Frage gestellt wurden. Und ich habe gelernt, nein zu sagen, wenn etwas außerhalb meines Fachgebiets liegt – ich weigere mich, mich unter Druck setzen zu lassen, eine Arbeit anzunehmen, die nicht das Richtige für mich ist. Diese Grenzen zu setzen und immer für mich selbst einzustehen, war der Schlüssel, um den Respekt zu erlangen, den ich in diesem Bereich verdiene. - Welche positiven Entwicklungen siehst du aktuell für Frauen in der Wissenschaft?
Eines der ermutigsten Dinge, die ich erlebt habe, ist, wie Frauen sich als unglaublich starke und fähige Führungskräfte erweisen, sowohl in ihrem Privatleben als auch in ihrer beruflichen Karriere. Frauen zeigen, dass sie Haushalte und Unternehmen mit gleichem Geschick und Engagement erfolgreich führen können. Die Welt beginnt, den immensen Wert zu erkennen und zu schätzen, den Frauen durch ihre einzigartigen Einblicke, Problemlösungsfähigkeiten und ihre Leidenschaft, etwas zu bewirken, in wissenschaftliche Bereiche einbringen können. Ich freue mich zu sehen, wie Frauen weiterhin aufsteigen und ihren Anspruch als Innovatorinnen und Changemakerinnen in der Wissenschaft geltend machen.
Fortsetzung zum internationalen Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft folgt!