Innerbetrieb-
liches Recycling bei der Herstellung von Kunststoff-
gehäusen

Der diesjährige Weltumwelttag am 5. Juni steht unter dem Motto „Plastikverschmutzung vermeiden“. Das Pilotprojekt „Regrind“ am Pepperl+Fuchs Standort Ungarn befasst sich genau mit diesem Thema: Wie kann recyclebarer Kunststoffabfall, der während der Produktion anfällt, wiederverwendet werden?

Auf dem Boden steht eine Kiste voller Angüsse. Eine Hand ist zu sehen, welche einen Anguss nah an die Kamera hält.
Blick auf die Angüsse, die während der
Produktion entstehen.

Bei der Herstellung von Kunststoffteilen, wie z.B. Sensorgehäusen, entsteht in vielen Fällen auch ein so genannter Anguss als Abfallmaterial.  Der Anguss ist der Teil, durch den das flüssige Kunststoffmaterial in die vorgesehene Form geleitet wird. Es handelt sich hierbei um „geplanten Abfall“. Bei sehr kleinen Bauteilen kann der Anguss sogar größer sein als das fertige Bauteil selbst. Nachdem das eigentliche Bauteil ausgehärtet ist, wird der Anguss nicht mehr benötigt und entfernt.
Bislang wurden diese Abfälle je nach Kunststoffsorte sortiert gesammelt und zu einem externen Recyclingunternehmen gegeben. Solang dieser Abfall an der Verarbeitungsmaschine nur aus einer Art von Kunststoffmaterial besteht, hat er eine sehr hohe Reinheit und hätte damit einen hohen Wert beim Recycling.
Wäre es da nicht ideal, das Material direkt an der Verarbeitungsmaschine wiederverwenden zu können?

Regrind – Kleine Kunststoffpartikel

Um diese recyclingfähigen innerbetrieblichen Reste wiederzuverwenden und somit den Abfall zu vermeiden, starteten die Prozesstechnologie-Entwicklungsabteilung in Mannheim und das Industrial Engineering am Pepperl+Fuchs Standort in Ungarn im Jahr 2023 das Pilotprojekt „Regrind“. Im Rahmen des Projekts wurde ein Anlagenkonzept entwickelt und getestet, das es ermöglicht, Angüsse direkt in der Produktion zu recyclen. Die Angüsse werden gesammelt und neben der Maschine zerkleinert.

Das Ergebnis sind kleine Kunststoffpartikel des originalen Kunststoffmaterials – das sogenannte „Regrind“. Das „Regrind“ wird dann in einen Puffertank transportiert. Die Partikel haben ungefähr die gleiche Größe wie Neugranulat und werden mit neuem Kunststoffmaterial vermischt, um anschließend in der Spritzgießmaschine wiederverwendet zu werden. Das Regrind wird dabei automatisch im erlaubten Anteil dosiert. Im Projekt wurden verschiedene Kunststoffmaterialien und die Wirkung unterschiedlicher Mischungsanteile auf die Materialqualität getestet, sowie im Anschluss die Qualität und Lebensdauer der Endprodukte mit Regrind-Anteil überprüft. Auch wurde die Übereinstimmung mit den Produktanforderungen und Normen abgesichert. Derzeit läuft der Prozess mit einer freigegebenen Kunststoffsorte. So können nun von den Sensorgehäusen dieses einen Materials ein erlaubter Anteil des Bauteilgewichts durch Regrind-Material ersetzt werden – und das ohne Qualitätsverlust.

Zwei Tonnen sind zu sehen. In der linken Tonne ist das gemahlene Material (Regrind), in der rechten Tonne das Neugranulat. Eine Hand ist zu sehen, welche einen kleinen, weißen Karton in der Hand hält, auf dem die beiden Materialien nochmals näher nebeneinander zu sehen sind. Das Material hat eine türkise Farbe.
Ein Vergleich: Das gemahlene Material links und das
frische Neugranulat rechts.

Zukunftsausblick

Anfang des Jahres wurde das Pilotprojekt erfolgreich abgeschlossen. Inzwischen ist das „Regrind-Equipment“ fest am Standort in Ungarn im Einsatz. Die Qualifizierung weiterer Kunststoffmaterialien wird derzeit geprüft.

Mit diesem Projekt zeigt Pepperl+Fuchs, wie durch die Wiederverwendung von Kunststoffabfällen der Einsatz von Neumaterial und somit Kosten reduziert werden können. Ein kleiner Schritt im Produktionsprozess, mit großer Wirkung für die Umwelt.

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