PC-Spiele mit dem eigenen Gleichgewicht steuern? Das geht! Kreativ und erfinderisch ging es in den letzten Monaten in der Ausbildungswerkstatt der Pepperl+Fuchs Unternehmenszentrale in Mannheim her: Max und Yannik, beide in der Ausbildung zum Elektroniker für Informations- und Systemtechnik, entwickelten ein neues Spiel für die Ausbildungsmessen und Schulbesuche. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und sorgte schon jetzt für viel Spaß.
Reges Treiben in der Ausbildungswerkstatt: Immer wieder kamen in den vergangenen Monaten neugierige Kolleg*innen vorbei, um das neue Spiel der beiden Auszubildenden Max und Yannik zu testen. Der Spaß war hier vorprogrammiert. „Unser Ziel war es ein Spiel zu entwickeln, bei dem eines der Pepperl+Fuchs Produkte gezeigt wird. Außerdem wollten wir mit dem Spiel die verschiedenen Tätigkeitsbereiche aufzeigen, die mit unserer Ausbildung einhergehen. Unsere Idee war ein Balancierbrett so umzufunktionieren, dass man dadurch verschiedene Spiele auf dem PC steuern kann“, so Max, der sich wie Yannik in der Ausbildung zum Elektroniker für Informations- und Systemtechnik befindet. „Als Beispiel dienten uns hier ältere Spiele, die mit einem Joy-Stick gesteuert wurden. Diese Joy-Stick Steuerung wollten wir quasi durch das Balancierbrett ersetzen. Dem ganzen haben wir den Namen „Motion Master“ gegeben.“
“Motion Master“ mit Neigungssensor
Um die Bewegungen genau zu erfassen, haben sich die Auszubildenden für einen Neigungssensor aus dem Pepperl+Fuchs Portfolio entschieden. „Wir sind verschiedene Varianten durchgegangen und haben uns mit Produktexperten im Haus ausgetauscht. Zum Testen haben wir auf einem Steckbrett den Sensor mit einem Mikrokontroller verbunden. Dieser hat die Aufgabe, die Messwerte zu erfassen und anschließend über eine Bluetooth-Verbindung an den PC zu senden. Und das schnell, um beim Spielen eine möglichst präzise Steuerung zu ermöglichen“, erläutert Yannik weiter. Danach wählten die beiden ein passendes Balancierbrett aus. Kriterien wie sicherer Stand und ausreichend Platz für Sensor und die dazugehörige Elektronik waren hier besonders wichtig.
Die Spielentwicklung
„Parallel dazu haben wir die PC-Spiele entwickelt“, erzählt Max weiter. „Dazu haben wir kostenlose und einfach zu bedienende Game-Engines herausgesucht. Dabei handelt es sich sozusagen um das Programmiergerüst für die Entwicklung von Computerspielen. Dieses steuert den Spielverlauf und die visuelle Darstellung. Insgesamt haben wir fünf Spiele entwickelt, darunter auch Spiele, die zu zweit gespielt werden können.“
Zum Teil gab es für die Spiele Vorlagen, einige wurden aber auch komplett selbst entworfen. Durch das Programmiergerüst war die Spieleentwicklung zwar stark vereinfacht, aber zuverlässige und stabil ablaufende Spiele zu entwickeln, stellte sich doch als Herausforderung dar. Dieser Teil nahm viel Zeit in Anspruch, da die Spiele immer wieder getestet wurden und doch immer wieder kleine Fehler auftauchten, die behoben werden mussten. Damit die Daten unseres “Motion Masters“ in den Spielen verwendet werden können, musste auch die bestehende Controller-Anbindung erweitert und um verschiedene Steuermodi ergänzt werden.
Damit der „Motion Master“ auch lange und zuverlässig funktioniert, entwickelten die beiden eigene Platinen für den Mikrokontroller und andere Elektronikkomponenten wie z.B. den Spannungswandler. Auch das lief nicht ohne Probleme. So verhinderte zum Beispiel ein falsch gewählter Kondensator, dass Programme auf dem Mikrokontroller geladen werden konnten. Nach längerer Fehlersuche mit verschiedenen Messgeräten wurde der Fehler gefunden und die Platinen funktionierten.
„Wir sind stolz auf unser Spiel und wir haben in der Zeit einiges dazugelernt. Anhand des Spiels können auch sehr gut die Aufgaben eines Elektronikers für Informations- und Systemtechnik veranschaulicht werden“, so Yannik.